In Zusammenarbeit mit der Konsumentenzeitschrift K-Geld habe ich eine Lebensversicherung der Skandia analysiert. Die Police wurde 2005 abgeschlossen. Damals wurde dem Versicherungsnehmer eine jährliche Rendite von 7% (!!) in Aussicht gestellt. Mithilfe einer regelmässigen Investition in einen ausgewogenen Anlagefonds sollte dieses ambitiöse Renditeziel erreicht werden. Ich frage mich ernsthaft, wie die Gesellschaft auf eine solche Prognose gekommen war. Klar ist, umso höher die erwartete Rendite, desto attraktiver erscheint die Versicherung – zumindest auf den ersten Blick. Einmal mehr zeigt sich an diesem Beispiel, lassen Sie sich nicht von rosigen Renditeversprechen verführen.
Die Prämien wurden Jahr für Jahr in einen Anlagefonds investiert. Nach über 10 Jahren kommt nun das böse Erwachen. Die Versicherungsgesellschaft hat in der Zwischenzeit eingesehen, dass die gewählte Strategie im heutigen Umfeld nicht funktioniert. Die Zielrendite wurde bei weitem nicht erreicht. Im Gegenteil – es resultierte gar ein Verlust. Der Renditetraum ist definitiv geplatzt. Der Anlagefonds wird geschlossen und das investierte Kapital umgeschichtet. Doch das Angebot der Skandia ist alles andere als zufriedenstellend. Wie der Redaktor des Artikels richtig schreibt, stehen den Kunden eine schlechte und eine sehr schlechte Lösung zur Auswahl. Auch ich bin der Meinung, dass es in vielen Fällen wohl besser ist einen Schlussstrich zu ziehen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Haben Sie eine Offerte für eine Lebensversicherung erhalten? Ich empfehle Ihnen, holen Sie vor dem Abschluss eine unabhängige Zweitmeinung ein und seien Sie vorsichtig, wenn der Anbieter nur von positiven Merkmalen erzählt. Sie ersparen sich dadurch unter Umständen einen Haufen Ärger und oftmals auch einen grossen Batzen.