Dreierlei – Januar 2018

In der neusten Ausgabe von Dreierlei befasse ich mich unter anderem mit den nach wie vor rekordtiefen Zinsen. In den USA ist die Zinswende seit Ende 2015 bereits Tatsache. Wann ist der erste Zinsschritt unserer Nationalbank zu erwarten? Im Weiteren erfahren Sie, welche Banken bei der Werbung über ihre Anlagelösungen den Mund etwas gar zu voll nehmen und welche attraktive Neuerung beim Wertpapiersparen in der Säule 3a vor Kurzem lanciert wurde.

Dreierlei heisst die regelmässige Publikation, die ich interessierten Lesern gerne zustelle. Damit informiere ich kurz und bündig über aktuelle Themen und gebe wertvolle Empfehlungen. Ich beschränke mich jeweils auf drei Themen – Dreierlei eben.

Wünschen Sie regelmässig über aktuelle Finanz- und Vorsorgethemen unabhängig und ehrlich informiert zu werden? Hier können Sie Dreierlei einfach und bequem abonnieren.

 

Ausschnitt aus der Ausgabe Dreierlei – Januar 2018

Die Werbung verspricht zu viel

Die Banken und Versicherungen werben derzeit aktiv für ihre Anlagelösungen. Zeitungsleser und Fernsehzuschauer werden verschiedentlich über die Alternativen zum herkömmlichen Sparkonto informiert. Die Bank Cler (ehemals Bank Coop) bewirbt beispielsweise mit einer umfangreichen Werbekampagne für ihre Anlagelösungen. «Schon ab einem Anlagebetrag von Fr. 10’000 von den Vorteilen einer professionellen Vermögensverwaltung profitieren», lautet die Kernaussage. Doch wer sich das Angebot genauer anschaut stellt rasch fest, dass professionelle Anleger wohl kaum gleich investieren. Die als neu beworbenen Anlagelösungen sind schlussendlich nichts anderes als Mischfonds, sogenannte Strategiefonds, mit unterschiedlicher Gewichtung von Obligationen und Aktien. Solche Fonds gibt es bereits im Überfluss. Vor allem in der aktuellen Tiefzinsphase rate ich von solchen gemischten Anlagefonds ab. Die darin enthaltenen Obligationen werfen vielfach nicht einmal genügend Ertrag ab, um damit überhaupt die Fondskosten decken zu können.

Bei den Kosten der Anlagelösungen der Bank Cler zeigt sich ein weiterer grosser Unterschied zu professionellen Anlegern. Diese sind nämlich kaum bereit, Gebühren von jährlich über 1.2% zu bezahlen. Dieses Angebot hält bei weitem nicht was es verspricht.

Eine echte Alternative zum Sparkonto sind im Übrigen auch die Fonds der PostFinance nicht. Die Staatsbank bewirbt ihr Angebot mit zahlreichen Werbespots im Fernsehen. Wer beispielsweise bei der PostFinance langfristig Vermögen aufbauen will und dazu ein Fondssparplan abschliesst, hat dafür nur eine überschaubare Anzahl Anlagefonds zur Auswahl. Nicht weiter verwunderlich, dass das Finanzinstitut primär ihre eigenen Produkte verkaufen will. Bei diesen zeigt sich die gleiche Problematik des Tiefzinsumfeldes wie beim Angebot der Bank Cler beschrieben. Im Weiteren besteht das Fondsangebot aus einer Anzahl Anlageprodukten von Drittbanken, welche aus meiner Sicht entweder derzeit nicht geeignet oder dann preislich nicht attraktiv sind. Ob damit wirklich die in der Werbung angesprochenen Ziele erreicht werden, mag ich zu bezweifeln. Kostengünstige, passive Fonds, sogenannte Indexfonds oder ETF, lassen sich beim Fondssparplan der PostFinance leider nicht einsetzen.