Wer sein Angespartes in Wertschriften anlegen und dabei keine grossen Risiken eingehen möchte, der soll sein Geld nicht in Aktien, sondern in Obligationen anlegen. Dabei sei im Weiteren zu beachten, dass der Schuldner, also der Herausgeber der Obligation, finanziell in guter Verfassung ist und das Kapital bei Fälligkeit mit den entsprechenden Zinsen auch wieder zurückzahlen kann. So lauteten stets die Empfehlungen der Anlageberater.
Heute sehen wir uns mit rückläufigen Zinsniveaus konfrontiert und Negativzinsen gehören der Tagesordnung an. Entsprechend sind auch die Empfehlungen bei der Geldanlage anzupassen. Obligationen sind teuer, schreibt eine Kantonalbank in ihrem kürzlich publizierten Quartalsbericht. In der Tat sind die bisher als so sicher geltenden Obligationen heute mit gewissen Risiken verbunden. Sollte das Zinsniveau nämlich in den nächsten Jahren wieder ansteigen, dann erleiden die heute herausgegebenen Obligationen je nach Laufzeit starke Kurseinbussen. Die heute sehr tiefen Coupons sind bei höheren Zinsen dann nicht mehr attraktiv.
Wer heute sein Geld sicher anlegen möchte, ist daher mit Obligationen nicht mehr unbedingt gut beraten. Vielmehr sollte die entsprechende Quote liquide auf dem Konto parkiert werden, in der Hoffnung, dass die eigene Bank möglichst nie Negativzinsen auf den Sparkonten einführt. Wer heute sein Geld direkt in Obligationen oder indirekt über Anlagefonds in Anleihen investiert, der erlebt allenfalls in einigen Jahren eine böse Überraschung. Auch die Investition in Indexfonds, die Anleihen als Basis haben, sollte heute aufgrund der geringen Renditeerwartung und der hohen Zinsänderungsrisiken besser zweimal überlegt werden.