Säule 3a: Sparen und Versichern trennen!
Die Altersvorsorge in der Schweiz basiert auf 3 Säulen. Während die Rahmenbedingungen und die Leistungen in der 1. und 2. Säule gesetzlich verankert sind, steht es Ihnen frei, innerhalb der Säule 3a selbständig steueroptimiert für das Alter zu sparen. Banken wie auch Versicherungen bieten entsprechende Lösungen an. Ich empfehle Ihnen grundsätzlich, das Sparen und Versichern zu trennen. Das heisst, für die regelmässige Einzahlung des Sparbeitrages ein Vorsorgekonto bei einer Bank zu eröffnen und allfällige Versicherungsleistungen bei einer Versicherungsgesellschaft abzudecken.
So bleiben Sie flexibel. Sie entscheiden, wann und wieviel Sie jeweils auf das Vorsorgekonto einzahlen. Zudem steht es Ihnen frei, auch mehrere Vorsorgekonten zu eröffnen und so die Bezüge der Spargelder zu staffeln. Zudem können Sie die versicherten Leistungen jeweils Ihrem entsprechenden Bedarf anpassen. Auch dieser ändert sich stetig je nach beruflicher oder familiärer Situation.
Eine Übersicht über die aktuellen Zinsen von Vorsorgekonten der Säule 3a finden Sie hier:
Säule 3a-Einzahlungen vor Pensionskasseneinkäufen tätigen
Einzahlungen in die Säule 3a wie auch freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse sind in der Schweiz grundsätzlich steuerlich abzugsfähig. Die Steuerbelastung wird dadurch reduziert. Unter anderem aufgrund dessen ist es interessant, freiwillig für das Alter zu sparen.
Während in der beruflichen Vorsorge (2. Säule / Pensionskasse) die gesetzlichen Vorgaben relativ strikt definiert sind, ist die Säule 3a flexibler ausgestaltet. In der Säule 3a können Sie als Kunde entscheiden, wo Sie Ihre Gelder platzieren und wie Sie diese allenfalls anlegen möchten. Im Weiteren bestimmen Sie auch bezüglich Zeitpunkt und Höhe der Einlagen frei. Innerhalb der beruflichen Vorsorge geben der Arbeitgeber respektive die Pensionskasse die notwendigen Beiträge und die entsprechenden Leistungen vor. Wahlmöglichkeiten als Arbeitnehmer sind eher selten vorhanden. Zudem empfehle ich vor einem Pensionskasseneinkauf den Einfluss auf die Hinterlassenenleistungen abzuklären. Je nachdem wie das massgebende Pensionskassenreglement ausgestaltet ist, kann es sein, dass die einbezahlten Gelder nicht zu einer höheren Leistung führen. Unter dem Strich verlieren Sie also die freiwilligen Einlagen.
Da Sie Bezüge aus der Säule 3a flexibler gestalten können und auch hinsichtlich Anlage der Gelder eigene Entscheidungen treffen können, sind in der Regel Einlagen in die Säule 3a den allfälligen freiwilligen Einkäufen in die Pensionskasse vorzuziehen. Ob sich Einzahlungen in die Säule 3a und allenfalls zusätzliche Einkäufe in Ihre Pensionskasse finanziell für Sie lohnen, zeige ich Ihnen gerne in einer Beratung auf.
CHF 300.- geschenkt! Tönt besser als es ist.
Der gelbe Riese auf Bauernfängerei. Dies war der erste Gedanke, als mir der Postangestellte die Quittung in die Hand drückte und ich den entsprechenden Hinweis ganz unten auf der Bestätigung las: «CHF 300.- geschenkt beim Abschluss einer Lebensversicherung.» In etwas kleineren Buchstaben ist weiter unten noch zu lesen, dass dieser Betrag beim Abschluss einer Lebensversicherung mit einer Versicherungssumme von mindestens CHF 20’000 geschenkt wird.
Dass die PostFinance als Vertriebspartnerin für die AXA Winterthur agiert, ist kein Geheimnis. Erstaunt war ich aber darüber, dass Versicherungsprodukte auf solche Art und Weise bei Herr und Frau Schweizer beworben werden. Nicht nur der Sparer, sondern auch die Banken und Versicherungen haben mit dem derzeitigen Tiefzinsumfeld zu kämpfen. Aus dieser Not heraus haben die meisten Versicherungsgesellschaften in letzter Zeit neuartige und völlig intransparente Lebensversicherungen auf den Markt gebracht.
In der Offerte sind dann jeweils tolle Renditeszenarien zu finden. Allesamt basierend auf historischen Zahlen, die mit dem heutigen Marktumfeld kaum vergleichbar sind. Die garantierten Erlebensfallsummen weichen von diesen erwarteten Szenarien stark ab und fallen viel tiefer aus. Im jetzigen Zinsumfeld sind die Prämienzahlungen sogar höher als das garantierte Kapital nach Ablauf der Versicherung. Man bezahlt also über die Jahre mehr, als man später garantiert zurückerhält!
Auch wenn das 300-fränkige Geschenk verlockend ist, die versteckten Kosten für die Police sind ein Vielfaches höher. Wer den Risikoschutz braucht, sollte sich kompetent beraten lassen. In den meisten Fällen zeigt sich dann, dass eine reine Risikoversicherung nicht nur viel flexibler, sondern auch finanziell die bessere Lösung ist. Von einem Geschenk kann also keine Rede sein.
Das Thema wurde zudem in der Saldo-Ausgabe Nr. 6 vom 30. März 2016 behandelt. Meine Meinung dazu ist kurz und bündig im entsprechenden Artikel nachzulesen: