Aktive versus passive Wertschriftenanlagen

Grundsätzlich gibt es bei der Geldanlage zwei Formen: Aktiv oder Passiv. Aktives Investieren bedeutet, dass durch gezielte Käufe und Verkäufe von Wertpapieren versucht wird, einen Vergleichsindex (die sogenannte «Benchmark») zu übertreffen und somit einen Mehrertrag zu erwirtschaften. Viele Fondsmanager und Vermögensverwalter beabsichtigen, durch aktives Handeln basierend auf ihrer Einschätzung der Börsensituation, eine bessere Rendite als der Markt zu erzielen. Oftmals Verbunden mit relativ hohen Kosten. Bei der passiven Geldverwaltung hingegen steht das möglichst genaue Abbilden eines Index wie beispielsweise der Schweizer Aktienmarkt an oberster Stelle. Auf ein allenfalls besseres Resultat als die «Benchmark» wird bewusst verzichtet. Dafür können im Gegenzug die Anlagen verhältnismässig kostengünstig umgesetzt werden.

Ich bin ausgebildeter Vermögenverwalter und Finanzanalytiker mit eidgenössischem Diplom. Trotz oder vielleicht gerade wegen den erworbenen Fachkenntnissen stehe ich der aktiven Vermögensverwaltung skeptisch gegenüber. Nur vereinzelt, hauptsächlich in Nischensegmenten wie mit Wandelanleihen oder in wenig entwickelten Aktienmärkten mit geringer Liquidität, kann durch aktive Anlageentscheide effektiv ein Mehrwert gegenüber dem Vergleichsindex erzielt werden. Nur den wenigsten gelingt es jedoch, langfristig den Markt zu schlagen. Genau diese Vermögensverwalter und Anlageberater mit den entsprechenden Qualitäten zu finden, ist vergleichbar mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die vergleichsweise hohen Kosten für die aktive Geldverwaltung meistens nicht mit einer entsprechenden Mehrrendite gerechtfertigt werden können. Das aktive Investieren lohnt sich demnach meistens nicht. In den letzten Jahren hat sich unter anderem deshalb ein grosser Markt an Indexprodukten entwickelt. Die «Exchange Traded Funds» (ETF‘s) sind beispielsweise nützliche Instrumente vor allem bei der Anlage von kleineren und mittleren Vermögen. Mit passiven Indexfonds lässt sich die eigene Anlagestrategie einfach und kostengünstig umsetzen und man erreicht zudem eine breite Diversifikation.